Die Zähne unserer Kinder müssen geputzt werden. Vom ersten Zahn, vom ersten Tag an, das ist klar. Hier sind wir Eltern jeden Tag aufs Neue gefordert.
Zahnpasten enthalten neben Putzkörpern, Geschmacksstoffen, Schaumbildnern und weiteren Hilfsstoffen zur Vorbeugung von Karies auch Fluorid. Aber nicht alle!
Das Fluorid wirkt im Zahnschmelz als Katalisator, der die Wiedereinlagerung von Mineralien beschleunigt. Leider verbleibt es nur kurze Zeit dort und muss deshalb regelmäßig erneuert werden. Hierzu sind Zahnpasten das ideale Mittel.
Die neuesten Forschungsergebnisse weisen darauf hin, das für Kinder der Altergruppe 0-2 Jahre von höher dosierten Zahnpasten (1000 ppm) profitieren, dabei aber die Zahnpastamenge reduziert werden soll. Aus diesem Grunde hat die Deutsche Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde im Jahr 2019 ihre Empfehlungen aktualisiert.
Viel hilft viel?
Nein. Es macht keinen Sinn, Fluoride zu überdosieren, der Zahnschmelz wird hierdurch nicht härter als bei richtiger Dosierung. Würde ständig zuviel Fluorid zugeführt, kann es zu weißlichen Verfärbungen an den bleibenden Zähnen kommen. Eine akute Vergiftungsgefahr besteht nur, wenn eine ganze Tube Erwachsenenzahnpasta geschluckt wird.
Deshalb: Die richtige Menge Zahnpasta mit der richtigen Fluoriddosierung für mein Kind!
Wie stelle ich fest, ob meine Zahnpasta Fluorid enthält?
Der Fluoridgehalt einer Zahnpasta muss in Deutschland auf der Tube deklariert
werden. Die Angabe erfolgt in ppm Fluorid
(parts per million, also Teilchen auch eine Million). Oder es steht "ohne Fluorid" auf der Tube. Es gibt verschiedene Fluoridverbindungen, entscheidend ist die Angabe "ppm Fluorid". Beachten Sie beim Kauf: Es gibt von derselben Zahnpastamarke Kinderzahnpasten mit und ohne Fluorid (z. B. nenedent-Zahnpasta).
Wieviel Fluorid soll denn in der Zahnpasta für Kinder sein?
Für Kinderzahnpasten ist der Fluoridgehalt niedriger eingestellt, auch sind die Tubengrößen kleiner, damit auch beim unbeabsichtigten Verschlucken einer ganzen Tube Zahnpasta keine Vergiftungsgefahr entsteht. Sie sollten Kindern aber keine Zahnpastatuben zur freien Verwendung überlassen, sondern die richtige Menge Zahnpasta
für Ihr Kind (reiskorngroß oder erbsgroß, siehe unten) auf dem Bürstenkopf vorportionieren.
Die Fluoridkonzentration richtet sich nach dem Alter bzw. dem Körpergewicht des Kindes, deshalb sind in Sonderfällen Abweichungen sinnvoll. Es ist hierdurch berücksichtigt, das Kinder bis zum 6 Lebensjahr die gesamte Zahnpasta problemlos verschlucken können. Mit dieser Fluoriddosierung können die Kinder problemlos 3 x am Tag Zähne putzen. Wenn Ihr Kind unbedingt häufiger putzen möchte, sollte es dies dann mit einer fluoridfreien Zahnpasta tun.
Für Kinder von 0-2 Jahren: 500 ppm Fluorid erbsgroße Menge (alte Empfehlung) oder
1000 ppm Fluorid reiskorngroße
Menge (neueste Empfehlung!)
Für Kinder von 2-6 Jahren: 1000 ppm Fluorid erbsgroße
Menge
Für Kinder über 6 Jahre: 1250-1450 ppm Fluorid
erbsgroße Menge
Also:
- Die richtige Zahnpasta für Ihr Kind auswählen.
- Die richtige Menge auf der Bürste vorportionieren.
- Das Kind beim Bürsten unterstützen (Zahnputzlied singen, KAI-Technik erklären, loben...).
- Zum Abschluss: alle Zähne ordentlich nachbürsten.
Gesunde Zähne - ein Leben lang!