Einfache Antwort: Es ist diejenige Bürste, mit der Sie gerne zwei bis drei Mal am Tag möglichst viele klebrige Bakterienbeläge von Ihren Zähnen entfernen, ohne Schäden anzurichten. In diesem Kapitel sprechen wir nur über
manuelle Zahnbürsten, elektrische Zahnbürsten besprechen wir gesondert.
Folgende
Anforderungen stellen wir an eine gute Bürste:
Sie sollte einen ergonomischen,
rutschfesten Griff haben, der zum Fingergriff motiviert und eine gute Kontrolle ermöglicht. Eine Zahnbürste wird nicht wie ein Hammer gehalten, sondern mit den Fingern in feiner Balance geführt, ähnlich wie ein Füllfederhalter oder Stift. Die Fa. Curaden hat in den Bürstengriff eine 45°- geneigte Fläche integriert, um die exakte Orientierung des Bürstenkopfes zu vereinfachen.
Sie sollte einen
eher kleinen Kopf von nicht über 25 mm Länge haben, damit genug Beweglichkeit besteht, besonders die schwer zugänglichen Bereiche im Mund zu erreichen. Ein kleiner Bürstenkopf erhöht die Fähigkeit, die Borsten exakt an die gewünschten Zahnoberflächen zu führen und dort auch eine Reinigungsbewegung durchführen zu können. Große Bürstenköpfe führen eher zu grob "sägenden" Bewegungsmustern, die wesentliche Teile der Zahnoberflächen ungeputzt lassen. Auch muss bei großen Bürstenköpfen und harten Borsten ein zu hoher Druck aufgebaut werden, um die Borsten überhaupt in die Nischen und Winkel zu führen. Hoher Druck führt aber zu Schäden am Zahnfleisch.
Die
Curaprox ATA-Bürste (von "Acurate Total Access", Bild oben) ist nach dem Prinzip des verkleinerten Bürstenkopfes für eine bessere Ereichbarkeit aller Zahnflächen gebaut. Unter Umständen ereichen Erwachsene auch mit einer Kinderbürste aufgrund des kleineren Kopfes so bessere Ergebnisse. Probieren Sie es einfach einmal aus!
Das Prinzip des "kleinen Kopfes" ist bei den Einbüschelbürsten (s. u.) auf die Spitze getrieben: Ein kleines Borstenfeld wird ohne Druck und ohne starke Biegung der Borsten um den Zahn geführt. Das dauert sehr viel länger, liefert in Nischenbereichen aber deutlich bessere Ergebnisse.
Die Bürste sollte
hochwertig verarbeitet sein, damit sie drei Monate lang ihren Dienst versieht, ohne dass die Borsten in alle Richtungen abstehen. Allerdings sollte die Zahnbürste auch ohne großen Druck geführt werden. Wer mit "Gewalt sägt" , wird seine Bürste schnell abnutzen und seine Zähne / sein Zahnfleisch schädigen!
Sie sollte einen
Bürstenkopf mit einer hohen Zahl an weichen, gut abgerundeten Nylonborsten haben. Das Minimum sind 1600 Borsten (z. B. 40 Büschel a 40 Borsten). Die Weichheit der Borsten ist eine Funktion ihres Durchmessers, weiche Borsten haben einen Durchmesser von
90-120 µm, mittelweiche Borsten von 150-200 µm. Das Borstenfeld sollte sich auf weicher Haut nicht "kratzig" oder "schrubbig" anfühlen. Harte oder scharfe Borsten können das Zahnfleisch beschädigen und bei hohem Putzdruck zu Zahnfleischrückgang führen! Die dünnsten Borsten hat derzeit die Coraprox CS 12460 mit einem Borstendurchmesser von 0,08 mm (80µm). Nicht ohne Grund nennt die Firma ihre Borsten daher "Filamente" (von
Filamentum, lateinisch für Fadenwerk).
Der
Preis einer Bürste sollte 5.-€ nicht übersteigen. Selbst sehr hochwertige Bürsten aus der Schweiz (z. B.: Curaprox-Bürste / Fa. Curaden) sind nicht teurer. Die "teuerste" Bürste CS 12460 "velvet" von Curaprox kostet allerdings zum Teil mehr.
Die Standardbürste verfügt über ein
planes, dichtes Borstenfeld. Bisher konnte in wissenschaftlichen Studien
nicht
nachgewiesen werden, dass spezielle Anordnungen von Borsten (gekreuzte Borsten, unebenes Borstenfeld, Wellenschliff, herausstehende Filamentbüschel etc.) eine deutlich bessere Reinigungsleistung erbringen. Allerdings experimentieren viele Hersteller mit variabel gestalteten Borstenfeldern. Sie können also nach Lust und Laune verschiedene Formen ausprobieren.
Entscheidend für den Erfolg sind Putzsystematik und Putztechnik.
Weiche Borsten schonen das Zahnfleisch und sind für Menschen mit einem "dünnen Morphotyp" = geringer Zahnfleischdicke empfehlenswert. Allerdings dürfen auch diese Bürsten
nur mit kontrolliertem, geringen Druck eingesetzt werden. Sie biegen sich auf auf dem Zahn eher um und haben eine breitere Auflagefläche auf der Zahnoberfläche als harte Borsten. Hierdurch vermitteln sie mehr Kontakt der Zahnpasta-Putzkörper zur Zahnoberfläche und können bei falscher Anwendung (hoher Druck, sägende Bewegungen, aggressive Zahnpasta) einen trotz ihrer "Weichheit" einen vermehrten Abrieb an den Zahnhälsen erzeugen. Bei richtigem Druck und richtiger Technik reinigen sie besser als harte Borsten. Deshalb sind meine favorisierten Bürsten immer solche mit weichen Borsten, z. B.:
-
meridol Zahnbürste sanft / extra sanft
- Curaprox CS 5460 "ultra soft"
- Curaprox CS 12460 "velvet"
- Parodontax Complete Protection
Zahnbürste
Extras, die man nicht unbedingt braucht:
- Indikatorborsten: Einige Zahnbürsten haben eingefärbte Borsten, deren Farbe mit der Benutzung langsam ausbleicht und somit den Zeitpunkt zum Wechsel der Bürste anzeigt.
- Einige Zahnbürsten haben auf der Rückseite des Bürstenkopfes einen
integrierten Zungenreiniger aus Gummi, was ich persönlich sehr praktisch finde (z. B.: Parodontax-Zahnbürste).
- Einige Zahnbürsten werden gleich mit einer kleinen
Reise-Schutzkappe, die über den Bürstenkopf geschoben werden kann (Curaprox), verkauft.
- Letztlich sind alle
maschinell betriebenen Bürsten
zwar einerseits eine Erleichterung beim Zähne putzen, weil sie uns anstrengende feine Rüttel- oder Wischbewegungen abnehmen, andererseits aber keine Garantie für ein gutes Putzergebnis (siehe Kapitel: Wie Zähne bürsten?). Die Ökobilanz fällt schlechter aus (Abfallmenge, Produktionskosten, Entsorgung Akku, Stromverbrauch Ladestation im Dauerbetrieb). Als interessantes "Spielzeug" können elektrische Zahnbürsten aber junge und junggebliebene Menschen zum gründlicheren Putzen animieren. Älteren oder oder gehandicapten Menschen erleichtert der dicke Griff die sichere Führung der Bürste. In Studien zeigen maschinelle Zahnbürsten allerdings regelmäßig eine überlegene Plaqueentfernung im Vergleich zu einer Handzahnbürste.
Die Gestaltung der Bürstenköpfe elektrischer Zahnbürsten hinkt derzeit noch etwas hinter der Qualität der Handbürsten hinterher, was die Zahl und die Weichheit der Borsten (Filamente) angeht.